20 Jahre FitKom: Feierstunde und Tag der offenen Tür am 20. Oktober

Mit einem kraftvollen Sprung stößt sich Ben vom kleinen Kasten ab, stemmt die Arme auf die Plattform über dem Reck und schwingt die Beine auf die erste Etage des Hindernisses hoch.

Direkt darauf erklimmt der Siebtklässler des Christoph-Schrempf-Gymnasiums auf die gleiche Weise die zweite Etage, um dann ohne zu zögern die etwa zwei Meter wieder hinunterzuspringen. Tief sinkt er in die gelbe Weichbodenmatte ein, von der er sich schnell hinunterrollt. Ab geht es zur doppelten Sprossenwand, von dort zu den Klettergriffen, zur Hangelstation und auf den Balken.

Flink meistert der Schüler im weißen Fußballtrikot, begleitet von den Anfeuerungsrufen der Zuschauer, alle Hindernisse des Ninja Warrior Parcours in Halle 1 im FitKom. Dort traten am 20. Oktober in einem herausfordernden Hindernislauf anlässlich des großen Jubiläumsfests Schüler der Klassenstufen 5 bis 8 der vier Besigheimer Schulen gegeneinander an.

20 Jahre gibt es unser Sportvereinszentrum FitKom inzwischen. Für uns alle ein Grund zu feiern: mit Festakt am Vormittag und einem Tag der offenen Tür am Nachmittag, der Kinder wie auch Erwachsene zum Mitmachen und Miterleben einlud.

„Das FitKom hat sich zu einem zentralen Bestandteil des Vereins und zu einem gerne besuchten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt“, betonte Uwe Schober in seiner Begrüßungsrede des Festakts am Vormittag. „Auch wenn wir nach 20 Jahren immer wieder feststellen, dass manche noch nicht wissen, was das Wort FitKom eigentlich bedeutet“, verriet der Vorsitzende der Spvgg den geladenen Gästen aus Stadtverwaltung, Politik, Kindergärten, Schulen, Vereinen, Verbänden, Freunden, Sponsoren und natürlich Spvgg-Mitgliedern grinsend.

Dabei erklärt sich der Name, eine Kombination aus den Begriffen Fitness und Kommunikation, auch fast von allein, wenn man einen Blick auf die Entstehung des FitKom wirft. Denn begonnen, das zeigten Fotos eines umfassenden Rückblicks beim Festakt, hat alles schon in den 1990er-Jahren, Klausurtagungen und Besprechungen mit Overheadprojektor, unzähligen Post-its und vor allem einem großen Wunsch. Es war der Wunsch nach mehr Raum und mehr Möglichkeiten für den Sport. Das Ziel: ein Gebäude, in dem die Menschen nicht nur etwas für die Fitness tun können, sondern auch für die Kommunikation. Die Idee des FitKom war geboren.

Die Umsetzung des Wunsches verlief nicht immer ohne Komplikationen, doch es hat sich gelohnt, für die Idee zu kämpfen und hart daran zu arbeiten. Denn entstanden ist am Ende „ein Zentrum für Sport und Begegnung, das weit über den Verein und Besigheim hinaus reicht und wirkt“, wie der ehemalige Bürgermeister Steffen Bühler lobt, der selbst auch an der Entstehung des FitKom beteiligt war. Voll des Lobes ist auch Andreas Felche, Präsident des Württembergischen Landessportbundes WLSB in seinem Grußwort: „Es gibt inzwischen zwar viele Sportvereinszentren in Baden-Württemberg. Aber in dieser Form und Ausrichtung ist es einmalig in unserem Land.“

Dass die Besigheimer das FitKom tatsächlich sehr wertschätzen, zeigt an dem Sonntag insbesondere der große Andrang beim Tag der offenen Tür. Während die einen wie gebannt die Hinderniskünste der Schüler beim FitKom Warrior Parcours verfolgen, machen andere lieber mit. Im offenen Bereich des Erdgeschosses im FitKom können sich Kinder und Jugendliche an der Kletterwand ausprobieren, außerdem sind in Halle 2 Sport- und Kletterstationen für alle Kinder aufgebaut.

Mit einem Ruck zieht sich das blonde Mädchen an dem Seil hoch. Die Füße stemmt sie fest in die Matte, an der sie nun versucht, hochzulaufen, um sich oben über die Kante zu hangeln. Noch eine Rolle über die blaue Weichbodenmatte hinab und schon geht es zum Balancieren über die umgedrehte Bank. Für das Mädchen ist das alles nichts Unbekanntes, denn jede Woche übt sie solche Turneinheiten im Kinderturnen KiB. Auch hierfür ist das FitKom ein großer Gewinn, denn ohne die Hallen könnten nur deutlich weniger KiB-Stunden angeboten werden.

Gleiches gilt auch für die Kooperation mit den Kindergärten, dem Kiga-Fit, bei dem Kindergartengruppen zum Spielen, Klettern, Turnen und Toben in die Hallen kommen. Ganz klar: Das FitKom ist nicht nur für die Mitglieder der Sportvereinigung zugänglich, sondern durch die „tolle Kooperation zwischen FitKom und den Besigheimer Schulen“ auch für alle anderen Kinder. Dies lobt in ihrem Grußwort Sabine Müller, die Rektorin der Schule am Steinhaus, nachdem sie sich für ihr Grußwort grinsend extra ein DfB-Fußballtrikot übergestreift hat um „wenigstens sportlich zu erscheinen“.

Den Erfolg, den die Sportangebote für die Kinder bringen, ist auch beim Festakt zu sehen. Dort zeigte die Showgruppe „Gymnasticas“ unter Leitung von Steffi Fellger zu fetziger Musik, was regelmäßiges Training und Spaß am Sport bewirken können. Damit hat sich das FitKom zu einer großen Bereicherung Besigheims entwickelt, die nicht mehr wegzudenken ist. Und diese Erkenntnis erlangt man in der Regel schnell. Auch der noch neue Bürgermeister Dr. Florian Bargmann verweist in seinem Grußwort auf die Erfolgsgeschichte des Fitkom und lobte es als großen Gewinn für Besigheim.

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